Propan

Propan ist ein farbloses und geruchloses Gas. Es gehört zu den homologen Alkanen (Kohlenwasserstoffen) und wird hauptsächlich als Nebenprodukt bei der Erdgasförderung gewonnen. Je nach der einzelnen Lagerstätte besteht Erdgas nämlich zu 1 bis 12 Prozent aus Propan. Es wird von den anderen Bestandteilen des Erdgases, vor allem vom Methan abgetrennt, indem es mit Hilfe von Öl gelöst oder durch Abkühlung kondensiert wird. Aber auch beim Cracken von Erdöl entsteht das Gas. Synthetisch kann es im Labor hergestellt werden, wobei Propan- und Wasserstoffmoleküle miteinander vereinigt werden. 

Das bei Raumtemperatur und bei den auf der Erde herrschenden normalen Druckverhältnissen gasförmige Propan hat einen Siedepunkt von minus 42 Grad Celsius und einen Schmelzpunkt von minus 187 Grad Celsius. Seine kritische Temperatur liegt bei 96,8 Grad Celsius, der Flammpunkt bei minus 104 Grad Celsius und der Zündpunkt bei 470 Grad Celsius. Propangas verbrennt mit schwach rußender Flamme zu Wasser und Kohlendioxid. Das im Zusammenwirken mit Luft hochexplosive Gas kann durch Kompression leicht verflüssigt und in der flüssigen Form relativ problemlos in speziellen Stahlflaschen und in Tanks sowie unterirdischen Kavernen gelagert werden. Deshalb sind auch keine aufwändigen Gasleitungen notwendig, sondern Propan wird im flüssigen Zustand per Schiff und im LKW transportiert. Für die Verwendung in Privathaushalten und beim Camping gibt es austauschbare Pfandflaschen mit einheitlichen Anschlüssen, aber auch die industrielle Befüllung von Eigentumsflaschen ist gängige Praxis. 

Verschiedene Anwendungsgebiete für Propangas

Hauptsächlich dient Propangas zu Brennzwecken und Heizzwecken. Es treibt als Autogas Kraftfahrzeuge an, wird zum Beheizen von Gasherden, Gasboilern und Gasgrills, Rechauds und Gasheizungen verwendet. Auch in Gasfeuerzeugen sowie Löt- und Schweißgeräten findet es Verwendung. Meistens wird für die genannten Zwecke kein 100% reines Propangas verwendet. Häufig ist Butan oder Ethan beigemischt. In Deutschland und im Nordeuropa ist hauptsächlich Heizgas aus rund 95 Prozent Propan und zusätzlich 5 Prozent Butan im Einsatz. In wärmeren Klimazonen verwendet man eher Gemische mit wesentlich höherem Butan- oder Ethananteil. Darüber hinaus ist Propan heute auch ein gängiges Kältemittel, dass die sehr umweltschädlichen Fluorchlorkohlenwasserstoffe mehr und mehr ersetzt. Es ist Bestandteil von Kühlgeräten, von Klimaanlagen und Wärmepumpen. Bei Spraydosen kommt es als Treibmittel ebenfalls häufig zum Einsatz und außerdem ist es ein Grundstoff zur Herstellung verschiedener Kunststoffe.  Propangas ist nicht giftig aber auch nicht ungefährlich, vor allem deshalb, weil es hochentzündlich und hochexplosiv ist. Außerdem ist es schwerer als Luft, weshalb es bei einem versehentlichen Austreten zu Boden sinkt und sich dort konzentriert und dann narkotisierend und schlimmstenfalls erstickend wirkt. Auf alle Fälle müssen bei der Verwendung von Propangas die einschlägigen Vorschriften genau beachtet und eingehalten werden.

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